Meine Geschichte – wie ich zu #bedürfnisorientiertbeginntmitdir kam

Seit September ist mein Herzensbusiness endlich richtig offiziell auf der Welt: Frau-mit-Familie ist online und seither biete ich 1:1 Coachings, Workshops und diesen Blog an, der nun immer mehr wachsen darf. Aber was steckt eigentlich dahinter und warum ist es so wichtig für mich, dass Frau-mit-Familie auf 2 straken Säulen steht? Hier erzähle ich es dir:

Als Kind war mir vor allem eines klar: Ich möchte auf gar keinen Fall in einem Büro arbeiten und den lieben langen Tag am Schreibtisch sitzen. Meine Eltern hatten ein Büro und viel Arbeit. Abende mit Akten auf dem Schoß. Und es sah auch irgendwie immer recht gleich aus.

Schnell war klar: Ich möchte unbedingt mit Menschen arbeiten. Ich möchte in den sozialen Bereich. Ich las „Susanne Barden“, eine Bücherreihe über ein junges Mädchen, das Krankenschwester wird. Ich liebte die Geschichte und alles, was Susanne erlebte. Aber ich wußte auch, dass Krankenhaus nicht wirklich meines wäre. Schon damals nicht, als Krankenhäuser weniger auf Effizient getrimmt wurden und der Pflegenotstand noch nicht das heutige Ausmass hatte. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr, bei dem ich in die Arbeit in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung in Hamburg reinschnuppern konnte, wußte ich: Das ist meins! Menschen begleiten, und zwar so, dass sie die größtmögliche Selbstbestimmtheit halten oder wieder erlangen können. So beschloss, ich Heilerzieherin zu werden und für eine Zeit lang war das auch komplett stimmig für mich: Ich hatte viel gelernt über Entwicklungsprozesse und menschliche Bedürfnisse, über Pädagogik und Psychologie und gesunde Lebensgewohnheiten. Und ich arbeitete einige Jahre in diesem Bereich – bis ich Mutter wurde.

Als unser erstes Kind so langsam dem Baby-Alter entwuchs, dem wir so gut aufgestellt begegnen konnten, weil uns so wunderbare Bücher in die Hand gefallen sind (mein Herzensbuch, das ich noch immer liebend gerne an werdende Eltern verschenke, war: „Geborgene Babys“ von Julia Dibbern), hatte ich doch einiges an Fragen. Obwohl ich viel theoretisches Hintergrund-Wissen hatte, liessen die ersten Wutanfälle meiner Tochter nicht unbedingt in dem Gefühl zurück, dass ich wußte,. was ich da tat. Also machte ich mich auf die Suche, besuchte Vorträge, las Bücher, behielt aber oft ein Gefühl zurück, dass das eigentlich nichts Neues war.

Über eine Freundin bekam ich dann endlich das, was ich suchte: Antworten auf einige Fragen, die ich bis dahin vergebens gesucht hatte. Ich lernte so viel über Bindung, ihre Eigenschaften (die uns im Alltag oft das Leben unnötig schwer machen, wenn wir sie nicht kennen und berücksichtigen), ihre Entstehung und was ich aktiv tun kann, um meine Kinder in eine liebevolle Beziehung zu mir einzuladen. Ich hatte endlich wieder das Gefühl (wie nicht immer, aber doch meistens in der Baby-Zeit), dass ich einen roten Faden hatte, dass ich wußte, was ich nun tun würde, wenn mein Kleinkind Wut, Frustration oder Trauer ausdrückte und – und das war das Beste: Dass sich dieses auch noch komplett stimmig mit meiner Intuition anfühlte. Ich hatte viel über bedürfnisorientierte Elternschaft gelernt und spürte in unserer Familie, wie sehr es uns entlastet, ein paar einfache aber elementare Dinge zu beachten. Im Prinzip war es eben auch die logische Fortführung dessen, was wir in den Baby-Monaten mit AttachmentParenting gelebt hatten und was uns so wertvoll war.

Meine Begeisterung war so groß, dass ich mein Wissen gerne weitergeben wollte. Ich bildetet mich also fort, um Eltern begleiten zu können, ihre Kinder wiederum bedürfnisorientiert und liebevoll zu begleiten. Und als mein 3. Kind da war, begann ich Online-Eltern -Kurse zu geben und hatte unendlich viel Spaß dabei und sehr dankbare Eltern, die genauso wie ich vor einigen Jahren schnell spürten, welches Potential darin lag, ihre Kinder bindungsstark zu begleiten und welche Entspannung und Entlastung es in die Familien brachte.

Mein 3. Kind war phasenweise deutlich intensiver in der Betreuung als meine älteren Kinder. Es wurde sehr anstrengend für mich. Meine Kinder sind 2 und 3 Jahre auseinander, und wenn man 3 so junge Kinder zu Hause hat, gibt es wirklich keine Langeweile mehr. Mit einem Kind gelang es mir noch, zu schlafen, wenn mein Kind schlief (und die Ordnung nicht zu priorisieren) , aber jetzt war eigentlich immer jemand wach. Auch nachts wollte ich die Kinder bedürfnisorientiert begleiten. Und erstmals merkte ich das noch anders auf körperlicher Ebene als durch Erschöpfung. Ich hatte einige gesundheot.liche Probleme, die mich auch eine Weile gar nicht mehr loslassen wollten. Die Kombination aus Schlafmangel, meinen hohen Erwartungen an mich als Mutter und der Tatsache, dass ich gesundheitlich nicht in meiner Kraft war, wirkten natürlich auch auf meine Gefühls-und Gedankenwelt. Ich war wirklich platt. Und ich spürte: Wenn es mir nicht bald besser geht, dann werde ich meinen eigenen Ansprüchen gar nicht mehr gerecht. Dann wird das einfach nichts. Ich bin so müde und erschöpft. dass ich viel schneller genervt und gereizt reagiere als ich das möchte. Ich wollte immer freundlich Grenzen setzen (denn das darf man bei der bedürfnisorientierten Begleitung) und hatte das Gefühl, jeden Moment zu explodieren.
All dies Unbehagen auf emotionaler und körperlicher Ebene kompensierte ich mit Essen. Ich aß zu viel, eigentlich immer irgendwie „schnell in Ruhe“ wie ich es einmal nannte, und ich hatte mir Gewohnheiten angewöhnt, die mir nicht gut taten. Z.B: Abends, wenn ich unbedingt noch Zeit für mich haben wollte, aber nachdem endlich alle 3 schliefen (klar, mit Einschlafbegleitung) war ich zum Umfallen müde. Also aß ich viel, um wieder Energie zur spüren. Das klappte auch kurz, ein paar Minuten war ich wieder wacher – aber insgesamt nahm ich zu, spürte, dass es mir körperlich gar nicht gut tat und änderte dennoch nichts.

Zum Glück stieß ich dann auf ein kostenloses Angebot von Mareike Awe und entschied mich dafür, beim intueat Programm einzusteigen. Es war unglaublich, wie schnell ich mich besser fühlte. Und ich spürte schnell: Das, was ich hier lerne, geht so weit über die körperliche Ebene hinaus. Ich lernte wieder, mir Raum zu nehmen, nicht perfekt, sondern oft war das ein Raum inmitten von Chaos (und spielenden Kindern) umgeben, aber es war ein Raum für mich. Ich lernte wieder meine Bedürfnisse wahrzunehmen und zu beantworten. Und je mehr ich wieder auf meine Bedürfnisse achtete, meine Gefühle ernst nahm, spürte und sie als wichtigen Wegweiser verstehen konnte, umso besser ging es mir. Mein Essverhalten änderte sich, ich nahm etwa 10 kg ab, aber v.a. hatte ich so viel mehr Lebensfreude und Energie dazu gewonnen. Jetzt klappte es auch wieder mit der bedürfnisorientierten Elternschaft. Jetzt klappt es wieder, geduldig zu sein (ohne das innere Gefühl zu explodieren). Jetzt brauchte ich meine alten Gewohnheiten einfach nicht mehr. Was für ein tolles Gefühl!

Mir ist in dieser Zeit überaus deutlich geworden: #bedürfnisorientiertbeginntmitmir und eben auch: #bedürfnisorientiertbeginntmitdir – denn wenn ich nicht auf meine Bedürfnisse und Ressourcen achte, dann kann ich nicht langfristig für andere, in diesem Falle für meine Kinder, auf eine Art und Weise da sein, die positiv ist. Daher ist mir bei Frau-mit-familie beides so immens wichtig:


1. dass du als Frau in deiner Kraft bleibst (oder da wieder hinkommst), in dem du deine Bedürfnisse wahrnimmst und sie beantwortest, indem du deine Ressourcen kennst und immer wieder auffüllst, du einen Umgang mit deinen Gefühlen lebst, der dich lebendig und verbunden sein läßt und der Stressessen, Rauchen, Trinken oder das Abtauchen in Serien oder Social Media unnötig macht, weil du so für dich sorgst, dass es dir gut geht und du dein Leben und Familienleben aktiv gestalten kannst.

2. dass du dir ein bedürfnisorientiertes Familienleben erschaffst, dass die Bedürfnisse deines Kindes ebenfalls wahrnimmt und dass du lernst diese hinter ihrem Verhalten zu erkennen und zu lesen, insbesondere wenn das Verhalten deines Kindes dich fordert oder wenn dein Kind emotional nicht ausgeglichen ist. Denn: Zum einen wirst du viel entspannter Räume für dich schaffen können, wenn dein Familienleben entspannter ist – und zum anderen, wird es auch deinem Kind entsprechend besser gehen und es kann sich gut entwickeln und seine Gaben in die Welt bringen.

Und warum das alles? Damit es uns als Frau mit Familie besser geht, klar, aber es geht um so viel mehr: Das ist natürlich erst einmal schon sehr wertvoll, v.a. wenn es dir und deiner Familie besser gehen darf. Aber definitiv auch, weil wir auf einer Welt und in einer Zeit leben, in der es NotWendig ist, dass wir Energie und Kraft haben für die wichtigen Aufgaben die anstehen. Dass wir kreativ denken können und den Glauben daran, dass wir etwas verändern können nicht verlieren. Denn: Frieden fängt zu Hause an, bei jeder von uns und in unserer Familie. Wenn es uns sowohl im Leben mit unseren Kindern als auch für uns selbst gelingt, wieder auf die eigene innere Wahrnehmung zu vertrauen und ihr zu folgen, statt uns zu sehr nach außen zu orientieren, sind wir im Einklang mit unseren tiefsten Werten. Und wenn das gelingt, ist frau auf ihrem ureigenen Weg – sowohl wenn es um sie selbst als auch wenn es um ihre Beziehung zu ihren Kindern geht.

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